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Oberpullendorf:
ungarischer Name: Felsőpulya
Fláche: 12,7 km²
Koordinaten: 47° 30' N, 16° 31' O
Höhe: 243 m ü. A.
Einwohner: 3.038 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 239 Einwohner je km²
Postleitzahl: 7350
Vorwahl: 02612
Homepage www.oberpullendorf.at
Bezirkshauptstadt des Bezirks Oberpullendorf:
Die Stadtgemeinde Oberpullendorf besteht aus den Katastralgemeinden Oberpullendorf und Mitterpullendorf (ungarisch: Középpulya) - die Zusammenlegung erfolgte 1958, Stadtgemeinde ist Oberpullendorf seit 1975.
Nach der Volkszählung 2001 bekennen sich 67% zur deutschsprachigen Volksgruppe, 22% sind Burgenland-Ungarn.
Die erste urkundliche Erwähnung der ungarischen Grenzwächtersiedlung des Gyepűsystems aus dem 10. Jahrhundert stammt aus dem Jahr 1225. Die wichtigsten adeligen Grundherren
waren die Grafen Cseszneky und die Freiherrn Rohonczy. 1853 wurde Oberpullendorf Standort eines ungarischen Steueramtes. Im Jahre 1893 waren anlässlich der Günser Kaisermanöver Kaiser Franz Joseph und der Monarch des deutschen Reiches, Wilhelm II., sowie im Generalstab auch Georg von Rohonczy als Generalmajor in Oberpullendorf anwesend.
Oberpullendorf hatte (genauso wie Oberwart) gegen Ende des 20. Jahrhunderts einen Bürgermeister, welcher der ungarischen Volksgruppe entstammte: Ernst Kullmann (Amtszeit: 1990-2002)
Ungarische Vereine: Mittelburgenländisch Ungarischer Kulturverein
Siget in der Wart:
Siget in der Wart ist Bestandteil der Marktgemeinde Rotenturm an der Pinka, zu der auch der Ortsteil Spitzzicken gehört.
Daten der Marktgemeinde Rotenturm an der Pinka:
ungarischer Name: Vörösvár (altungarisch: Vasvörösvár)
Fläche: 17 km²
Koordinaten: 47° 15′ N, 16° 15′ O
Höhe: 295 m ü. A.
Einwohner: 1.434 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km²
Postleitzahl: 7501
Ortsvorwahl: 03352
Gemeindehomepage:www.rotenturm.at
ungarischer Name
des Ortsteiles
Siget in der Wart: Őrisziget
Der deutschsprachige Bevölkerungsanteil macht 74,5 % aus, gefolgt von den Burgenlandungarn (vor allem in Siget) mit 16,8 % und den Burgenlandkroaten (vor allem in Spitzzicken) mit 7 %. Aufgrund der ethnischen Vielfalt der Gemeindebevölkerung bezeichnet sich Rotenturm auch als Europagemeinde.
Bekannt ist die Gemeinde vor allem durch das Schloss Rotenturm.
Zum Ortsteil Siget:
Der Name "Siget" bedeutet übersetzt Insel. Dieser Ausdruck beschreibt die Ortschaft Siget auch sehr treffend. Es führt nicht nur eine Straße in die Ortschaft hinein, sondern auch nur diese eine heraus. Dementsprechend konnten in Siget sehr viele ortsbezogene volkstümliche Elemente erhalten bleiben, auch der ungarische Dialekt unterscheidet sich von dem in Oberwart und Unterwart.
Die Einwohner von Siget sind größtenteils evangelisch. Eine Besonderheit stellt jedoch die röm. kath. Sankt Ladislaus Kirche dar. Anders als man früher angenommen hat ist es kein romanischer Bau, sondern wurde ursprünglich als evangelische Kirche im 16. oder beginnenden 17. Jahrhundert (Renaissance) erbaut und erst im Zuge der Gegenreformation rekatholisiert. Die Kirche ist vorallem durch ihre nonfigurativen volkstümlichen Fresken bekannt.
Großer überregionaler Beliebtheit erfreut sich auch das Gasthaus Kirchenwirt in Siget.
Ungarische Vereine: Volkstanzgruppe Siget i.d.W.
Gemeinde Unterwart:
ungarischer Name: Alsóőr (altungarisch: Alsó Eőr)
Fläche: 20,2 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 16° 14′ O
Höhe: 306 m ü. A.
Einwohner: 929 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km²
Postleitzahl: 7501
Ortsvorwahl: 03352
Gemeindehomepage:www.unterwart.at
Die Gemeinde hat zwei Ortsteile: Eisenzicken und Unterwart.
Der Volksgruppe der Burgenlandungarn gehören 54% der Gemeindebevölkerung an. Der deutschsprachige Anteil der Bevölkerung beläuft sich auf 37,7%.
Im Ortsteil Unterwart beläuft sich der Anteil der ungarischsprachigen Volksgruppe auf 74,4% (Stand 2001)
Chronik:
um 1000: Ansiedlung und Sesshaftwerdung der Ungarn als Grenzwächter an der Westgrenze mit königlichen Privilegien
1327: König Karl Robert I. bestätigt die Freiheiten, Schaffung einer eigenen Warthoheit und Aufnahme in den Stand des Landadels
1467, 1478, 1498, 1547: Bestätigung der Rechte vom ungarischen Reichstag und Bezeichnung als Adelige
1582: König Rudolf II. bestätigt die erworbenen Rechte und verleiht 56 Grenzwächterfamilien ihre Wohnsitze als königliches Lehen
1741: Alsó Eör als adelige Siedlung verzeichnet
1769: Bau einer neuen Kirche; Weihe durch Pfarrer J. Kozma aus Oberwart
1808: die Gemeinde gehört bis 1797 zur Pfarre Oberwart, danach eine selbständige Kaplanei und ab 1808 eine selbständige Pfarre; die Bevölkerung der Gemeinde Unterwart ist immer rein katholisch gewesen
bis in das 19. Jahrhdt.: Bewirtschaftung und Verwaltung von der adeligen Wirtschaftsgemeinschaft; neben der Landwirtschaft blühen auch Handel und Gewerbe
1904: Gründung der Feuerwehr Unterwart
1907: Errichtung eines selbständigen Kreissekretariates und staatl. Matrikelamtes in Unterwart für die Gemeinden Unterwart, Oberdorf und Eisenzicken
1919: Gründung des ungarischen Gesangsvereines Unterwart
1960 – 1962: Errichtung des neuen Gemeindehauses in Unterwart
1971: Ansiedlung des HALCO-Verbrauchermarktes und Baustoffmarktes (jetzt INTERSPAR) als Grundstein für die Entwicklung des jetzigen Industriegebietes mit über 600 Beschäftigten sowie Vereinigung der Gemeinden Unterwart und Eisenzicken
1973: Eröffnung der ungarischen Bibliothek Unterwart
1979 – 1981: Bau einer Gemeindewohnhausanlage inkl. Mehrzweckhalle für Veranstaltungen
1983: Weihe des neuen Pfarrhauses durch Bischof DDr. László
1987 – 1990: Neubau des zweisprachigen Kindergartens und der zweisprachigen Volksschule
1995: Gemeindewappenverleihung und Weihe des erweiterten und umgebauten Gemeindeamtes
1996: Eröffnung des Radwanderweges B55 – Unterwart-Litzelsdorf-Olbendorf-Rohrbach-Jabing
1998: Weihe der restaurierten „Alten Schule“ durch Bischof Dr. Paul Iby
1999 – 2000: Neuerrichtung eines Bauhofes mit Clubhaus
2000: Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln
2001: Eröffnung des UMIZ - Ungarischesn Medien- und Informationszentrums
2007: Archäologische Funde - Römerzeit und Mittelalter (Landnahme) zum Vorschein gekommen im Zuge des Baues von Hochwasserschutzanlagen der Gemeinde
2009: Umbau und Erweiterung der zweisprachigen Volksschule und des Kindergartens
2010: Eröffnung des viersprachigen Rad- und Wanderweges Lebenswart
Ungarische Vereine: UMIZ - Ungarisches Medien- und Informationszentrum, Heimathaus Unterwart, Gesangsverein Unterwart, Ungarischer Theaterverein Unterwart, Volkstanzgruppe Virgonc
Oberwart:
ungarischer Name: Felsőőr (altungarisch: Felső Eőr)
Fläche: 36,5 km²
Koordinaten: 47° 17′ N, 16° 12′ O
Höhe: 315 m ü. A.
Einwohner: 7.157 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km²
Postleitzahl: 7400
Ortsvorwahl: 03352
Gemeindehomepage:www.oberwart.at
Bezirkshauptstadt des Bezirks Oberwart.
Die Stadtgemeinde hat zwei Ortsteile: Oberwart und Sankt Martin in der Wart
Die Bevölkerung besteht zu 73 % aus deutschsprachigen Österreichern. Der Anteil der Burgenland-Ungarn beträgt 17,5 %. 59 % der Bevölkerung sind Katholiken und 33 % Protestanten. Die ungarische Volksgruppe in Oberwart ist größtenteils reformierter Konfession. Es existiert auch ein kleiner Kreis Oberwarter katholischer Ungarn.
Städtepartnerschaft mit der ungarischen Stadt Steinamanger
Wappenbeschreibung: In silbernem Schild ein blau gekleideter Krieger - Grenzwächter - mit schwarzer Mütze und ebensolchen Stiefeln, in der Rechten eine schwarze Streitaxt, die Linke an der Hüfte; Leibrock, Hose und Mütze mit goldener Verschnürung versehen, letztere außerdem mit einer blauen Feder. Der Krieger wird von zwei an die Seitenränder gelehnten schwarzen Felsen begleitet, auf denen ein schwarzer Wachtturm mit zwei Zinnen und Spitzdach steht.
Eine interessante Begebenheit, die sich in Oberwart zugetragen hat: bevor das Burgenland zu Österreich kam rief der ungarische Freischärler Pál Prónay am 4. Oktober 1921 in Oberwart (vor dem heutigen Gerichtsgebäude) die Republik Lajtabánság aus. Ziel dieser "Republik" (die auch über eine eigene Verfassung verfügte bzw. eigene Briefmarken herausgab) war der erneute Anschluss an Ungarn nach Durchführung einer Volksabstimmung. Nach Druck aus Östereich (und auch Ungarn) endete diese mit der Hinrichtung (bzw. Abzug) der Freischärler und dem endgültigen Einrücken der österreichischen Exekutive. Der Staat existierte zwischen dem Verlassen des Ungarischen Heeres (am 4. Oktober 1921) und endete mit der Besetzung durch das österreichische Bundesheer, die am 13. November 1921 begann und bis Ende November abgeschlossen war.
Einst existierte auch eine Eisenbahnverbindung zwischen Oberwart und Steinamanger, die jedoch vollends am 28. Februar 1953 stillgelegt wurde (Eiserner Vorhang). Auf ungarischer Seite sind die Gleisanlagen mittlerweile weitestgehend demontiert worden. Die Wiedereröffnung der rund 30 Kilometer langen Strecke bis nach Szombathely ist zwar angedacht, wird aber in näherer Zukunft wohl nicht realisiert werden können.
Ungarische Vereine: Burgenländisch Ungarischer Kulturverein, Lesekreis der Reformierten Kirchenkemeinde, Arbeitsgemeinschaft der oberwarter katholischen Ungarn